Die Sonne ist der Hauptakteur, der das Weltraumwetter bestimmt. Sie ist dafür verantwortlich, ob und wie Sonnenwinde oder Sonnenstürme die Erde erreichen. Diese kleinen, geladenen Teilchen, die von der Sonne ausgestrahlt werden, können dabei große Auswirkungen auf uns haben.
Jeder Himmelskörper im Sonnensystem gibt Partikel ab, die durch den Weltraum fliegen. Besonders aber die Sonne spielt eine zentrale Rolle, wenn es um das Weltraumwetter geht. Auf ihrer Oberfläche gibt es heiße Gasblasen, die in Verbindung mit einem starken Magnetfeld enorme Mengen Materie in gewaltigen Ausbrüchen ins All befördern. Um diese Partikel von der Sonne zu lösen, müssen sie mit so viel Energie beschleunigt werden, dass sie der Gravitation der Sonne entkommen. Durch die ständigen, turbulenten Prozesse auf der Sonnenoberfläche passiert dies an vielen Stellen, sodass kontinuierlich Teilchen ins All strömen. Dadurch verliert die Sonne jede Sekunde über eine Million Tonnen an Masse. Dieser sogenannte Sonnenwind, der aus geladenen Teilchen besteht, strömt permanent in alle Richtungen. Alle etwa elf Jahre steigt die Sonnenaktivität, und es kommt zu stärkeren Ausbrüchen, die sogenannte „koronale Massenauswürfe“ auslösen können – diese winden sich zu sogenannten Sonnenstürmen, die die Sonne zu einem noch mächtigeren Einflussfaktor machen.
Wie Sonnenstürme die Erde beeinflussen
Sonnenstürme können verschiedene, teils gravierende Auswirkungen auf die Erde haben. Satelliten und Infrastrukturen im interplanetaren Raum sind besonders gefährdet, da sie dem Sonnenwind und den geladenen Teilchen ausgesetzt sind. In einigen Fällen haben starke Sonnenstürme bereits den Verlust von Satelliten verursacht. Glücklicherweise ist die Erde selbst durch das Magnetfeld weitgehend vor den Auswirkungen des Sonnenwinds geschützt, sodass Mensch und Infrastruktur auf der Erdoberfläche in der Regel unbeschadet bleiben. Aber es gibt Ausnahmen. Besonders in den Polarregionen dringen die geladenen Teilchen tiefer in die Atmosphäre ein, was zum Beispiel Polarlichter verursacht – ein faszinierendes Naturschauspiel. Bei extrem starken Sonnenstürmen kann jedoch selbst das Magnetfeld der Erde nicht verhindern, dass die Teilchen störende Auswirkungen haben. Es kann zu elektrischen Störungen in der Infrastruktur kommen, die Stromausfälle, Kommunikationsprobleme und sogar Störungen im Bahnverkehr nach sich ziehen können.
Messung und Vorhersage von Sonnenwinden
Um solche Störungen zu vermeiden und technologische Infrastrukturen zu schützen, ist es wichtig, den Sonnenwind genau zu messen und die Auswirkungen von Sonnenstürmen frühzeitig vorherzusagen. Dafür gibt es verschiedene Methoden:
- Messung der geladenen Teilchen durch Navigationssatelliten: Navigationssatelliten, wie GPS, senden Signale, die die Erdatmosphäre durchqueren müssen. Wenn sich viele geladene Teilchen in der Ionosphäre befinden, verzögern sich diese Signale. Wissenschaftler können durch die Verzögerung Rückschlüsse auf die Anzahl der geladenen Teilchen und damit auf die Sonnenaktivität ziehen. Der Nachteil dieser Methode ist, dass eine Vorwarnung nicht möglich ist, da sich die Teilchen schon in der Atmosphäre befinden, wenn die Messung durchgeführt wird.
- Messung der elektromagnetischen Strahlung mit Satelliten: Diese Methode nutzt die elektromagnetische Strahlung, die bei starken Sonnenausbrüchen entsteht. Diese Strahlung erreicht die Erde in nur etwa acht Minuten, noch bevor die geladenen Teilchen ankommen. So können Wissenschaftler die Auswirkungen des Sonnensturms abschätzen. Diese Messungen sind vor allem durch spezielle Satelliten möglich, die jedoch teuer sind und direkt den Gefahren des Weltraumwetters ausgesetzt sind.
- Messung der Strahlung mit Radioteleskopen: Radioteleskope auf der Erde können ebenfalls elektromagnetische Strahlung messen. Sie sind durch das Erdmagnetfeld abgeschirmt, was sie kostengünstiger macht. Allerdings können die Messungen durch atmosphärische Störungen oder menschliche Signale verfälscht werden.
Durch die Kombination dieser Messmethoden können die Daten besser genutzt werden, um den Sonnenwind und mögliche Stürme zu überwachen.
Vorhersagen des Weltraumwetters sind für verschiedene Bereiche unverzichtbar:
- Weltraummissionen: Betreiber unbemannter Weltraummissionen und Satelliten verwenden diese Vorhersagen, um ihre Missionen umzuplanen und ihre Technik zu schützen. In bemannten Raumstationen, wie der Internationalen Raumstation ISS, suchen Astronauten bei starken Sonnenwinden Schutz in speziellen Bereichen.
- Navigationssysteme: GPS und andere Navigationssysteme müssen den Einfluss von geladenen Teilchen in der Ionosphäre auf die Signallaufzeit berücksichtigen, um genaue Positionsangaben zu erhalten. Fehler in der Positionsbestimmung können die Sicherheit beeinträchtigen. Einige ältere Systeme sind jedoch nach wie vor auf Vorhersagen angewiesen.
- Luftfahrt: Fluggesellschaften müssen bei starken Sonnenstürmen ihre Flugrouten und Flughöhen anpassen, um die Auswirkungen auf Navigationssysteme und die Strahlenbelastung der Passagiere zu minimieren.
- Energieversorgung: Ein starker Sonnensturm kann Stromnetze beeinträchtigen und zu großflächigen Stromausfällen führen. Netzbetreiber können jedoch mit rechtzeitigen Weltraumwetterwarnungen die Auswirkungen abmildern und die Stabilität der Stromversorgung sicherstellen.
- Geophysikalische Messungen: Bei Projekten wie der Erdöl- oder Gasförderung, die auf Messungen des Erdmagnetfelds angewiesen sind, können starke Sonnenstürme die Messwerte verfälschen, was die Präzision der Bohrungen beeinträchtigen kann.
Insgesamt wird die Beobachtung und Vorhersage von Sonnenstürmen immer wichtiger, um uns vor den potenziell gravierenden Auswirkungen dieser Naturereignisse zu schützen und die Stabilität moderner Technologien zu gewährleisten.
Die Auswirkungen von Sonnenstürmen auf der Erde können ziemlich vielseitig sein und reichen von faszinierenden Naturphänomenen bis hin zu ernsthaften Störungen in der Technologie. Hier sind einige Beispiele:
- Polarlichter: Im besten Fall können Sonnenstürme atemberaubende Polarlichter erzeugen. Diese entstehen, wenn die geladenen Teilchen des Sonnenwinds mit den Molekülen in der Erdatmosphäre reagieren und dabei Licht abgeben. Dies führt zu den bunten Lichtern, die in den Polarregionen sichtbar sind. Es ist ein spektakuläres Naturphänomen, das viele Menschen fasziniert.
- Störungen bei der Satellitenkommunikation: Starke Sonnenstürme können die Kommunikation mit Satelliten stören, die für Dinge wie Wettervorhersagen, Fernsehen oder Navigation (z. B. GPS) verantwortlich sind. Die geladenen Teilchen des Sonnenwinds können die Elektronik der Satelliten beschädigen oder die Signale, die sie senden, verzögern oder verfälschen. Das kann insbesondere für militärische, wissenschaftliche und kommerzielle Satelliten problematisch sein.
- Stromausfälle: Sonnenstürme können das Magnetfeld der Erde so stark beeinflussen, dass sie Stromnetze auf der Erde stören. Die elektrisch geladenen Partikel können starke Ströme in den Leitungen erzeugen, die zu Überlastungen und Kurzschlüssen führen. In extremen Fällen können diese Störungen zu großflächigen Stromausfällen führen. Solche Ausfälle könnten ganze Städte betreffen und Wochen dauern, bevor der Strom wieder vollständig zurückkehrt.
- Beeinträchtigungen von Navigationssystemen: Navigationssysteme, wie sie in Flugzeugen, Schiffen und Autos verwendet werden, können ebenfalls von Sonnenstürmen beeinflusst werden. Die geladenen Teilchen des Sonnenwinds können die Signale zwischen Satelliten und den Empfängern auf der Erde stören. Das führt zu ungenauen Positionsangaben und kann die Sicherheit von Verkehrsmitteln gefährden, insbesondere bei Flugreisen. Besonders bei alten Navigationssystemen, die noch nicht an diese Störungen angepasst sind, können Fehler in der Positionsbestimmung auftreten.
- Gefährdung von Astronauten: Für Menschen im Weltraum, wie Astronauten auf der Internationalen Raumstation (ISS), stellen Sonnenstürme ein echtes Risiko dar. Die hohe Strahlenbelastung kann die Gesundheit der Astronauten beeinträchtigen. Bei starken Sonnenstürmen suchen die Astronauten Schutz in speziell abgeschirmten Bereichen der Raumstation, um sich vor den schädlichen Strahlen zu schützen.
- Störungen im Flugverkehr: Auch der Flugverkehr kann durch Sonnenstürme beeinträchtigt werden. Besonders bei Flügen, die über den Polarkreis führen, können die Signale von Satelliten-Navigationssystemen gestört werden. Um mögliche Probleme zu vermeiden, passen Fluggesellschaften bei starkem Sonnenwetter ihre Flugrouten oder Flughöhen an. Außerdem können hohe Strahlenwerte die Gesundheit von Passagieren und Crewmitgliedern beeinträchtigen, weshalb in einigen Fällen Flugrouten umgeleitet werden, um die Strahlendosis zu minimieren.
- Veränderungen im Magnetfeld der Erde: Sonnenstürme können auch das Magnetfeld der Erde stören, was besonders für wissenschaftliche Messungen oder für Anwendungen, die das Magnetfeld nutzen (wie zum Beispiel die geophysikalische Forschung oder Bohrungen in der Öl- und Gasindustrie), problematisch sein kann. Wenn das Magnetfeld durch die geladene Teilchenstrahlung gestört wird, können Messgeräte falsche Daten liefern und die Genauigkeit der Messungen verringern.
Diese vielfältigen Auswirkungen zeigen, wie sehr Sonnenstürme die moderne Technologie und Infrastruktur beeinflussen können. Deshalb ist es wichtig, das Weltraumwetter genau zu überwachen und vorauszusagen, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen und die Risiken minimieren zu können.
Ja, es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die den Einfluss von Sonnenstürmen und dem Weltraumwetter auf die menschliche Gesundheit untersuchen. Die hauptsächliche Ursache für potenzielle gesundheitliche Auswirkungen sind die extremen elektromagnetischen Strahlungen und die energiereichen Teilchen, die während eines Sonnensturms freigesetzt werden.
Hier sind einige wichtige Punkte zu den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen:
1. Kosmische Strahlung und Sonnenstürme
Sonnenstürme setzen hochenergetische Teilchen frei, die als kosmische Strahlung bezeichnet werden. Diese Strahlung kann die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, vor allem bei Menschen, die sich außerhalb der schützenden Atmosphäre der Erde oder in hohen Höhen aufhalten, wie z.B. Astronauten oder Flugzeugpassagiere, die in großen Höhen fliegen.
- Astronauten: Astronauten im All sind den Auswirkungen von Sonnenstürmen besonders ausgesetzt. Während eines intensiven Sonnensturms kann die Strahlung so stark sein, dass sie das Risiko von Strahlenschäden erhöht. Langfristige Exposition kann zu gesundheitlichen Problemen wie erhöhtem Krebsrisiko, Schädigung des zentralen Nervensystems und anderen gesundheitlichen Störungen führen.
- Flugreisende: Flugzeugpassagiere, insbesondere auf Transatlantik- und Polflügen, sind in großen Höhen teilweise auch höheren Strahlungsdosen ausgesetzt. Während eines starken Sonnensturms könnten Passagiere und Besatzung potenziell gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sein, die mit einer erhöhten Strahlenbelastung verbunden sind, wie z.B. einem höheren Risiko für Krebs oder genetische Schäden.
2. Einflüsse auf den menschlichen Körper und die Gesundheit auf der Erde
Obwohl das Erdmagnetfeld die Mehrheit der Sonnenstrahlung abfängt und die Strahlung auf der Erdoberfläche normalerweise kein direktes Gesundheitsrisiko darstellt, gibt es einige Hinweise darauf, dass extrem starke Sonnenstürme gewisse Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben könnten.
- Beeinträchtigung der Schlafqualität: Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass erhöhte Sonnenaktivität und Sonnenstürme die Schlafqualität und den zirkadianen Rhythmus beeinflussen können. Der Grund könnte die verstärkte ionisierte Strahlung in der Atmosphäre sein, die unsere biologische Uhr durcheinander bringen könnte.
- Einflüsse auf das Nervensystem: Einige Forschungen haben vermutet, dass Veränderungen in der Magnetosphäre, die durch Sonnenstürme verursacht werden, Auswirkungen auf das menschliche Nervensystem haben könnten. Dies könnte sich in Symptomen wie Kopfschmerzen, Migräne oder sogar erhöhter Reizbarkeit äußern. Allerdings ist die wissenschaftliche Evidenz zu diesem Thema noch begrenzt und nicht eindeutig.
- Kardiovaskuläre Gesundheit: Es gibt Hinweise darauf, dass starke geomagnetische Stürme das Risiko für Herzprobleme bei besonders anfälligen Personen erhöhen könnten. Eine Studie hat gezeigt, dass geomagnetische Stürme mit einer erhöhten Anzahl von Herzinfarkten in Verbindung stehen könnten, insbesondere bei älteren Menschen und denen, die bereits an Herzerkrankungen leiden. Der genaue Mechanismus, warum das Magnetfeld auf das Herz-Kreislaufsystem wirkt, ist jedoch noch unklar.
3. Langfristige gesundheitliche Effekte
Die langfristigen Auswirkungen von Sonnenstürmen auf die Gesundheit sind nach wie vor ein aktives Forschungsgebiet. Es wird angenommen, dass wiederholte und starke Sonneneruptionen langfristig das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen könnten, insbesondere bei denen, die in höheren Lagen fliegen oder sich häufiger in hohen Höhen aufhalten. Diese Studien sind jedoch noch nicht umfassend und die genauen Langzeitwirkungen sind schwer vorherzusagen.
Fazit
Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass Sonnenstürme potenziell gesundheitliche Auswirkungen haben können, insbesondere auf Personen, die sich außerhalb der Erdatmosphäre aufhalten, wie Astronauten oder Flugreisende in großen Höhen. Auf der Erde sind die Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit relativ gering, da das Magnetfeld und die Atmosphäre die meisten schädlichen Strahlungen abfangen. Es gibt jedoch einige Hinweise auf mögliche Auswirkungen auf den Schlaf, das Nervensystem und das Herz-Kreislaufsystem, insbesondere bei extrem starken Sonnenstürmen. Weitere Forschungen sind notwendig, um die genauen Mechanismen und langfristigen gesundheitlichen Effekte besser zu verstehen.
Die Grafik verstehen anhand der NOAA Skalen als PDF hier anklicken.
Die NOAA Space Weather Scales wurden eingeführt, um der Öffentlichkeit die aktuellen und zukünftigen Weltraumwetterbedingungen und ihre möglichen Auswirkungen auf Menschen und Systeme zu vermitteln. Viele der SWPC-Produkte beschreiben die Weltraumumgebung, aber nur wenige haben die Auswirkungen beschrieben, die als Folge von Umweltstörungen auftreten können. Diese Skalen sind nützlich für Benutzer unserer Produkte und diejenigen, die sich für Weltraumwettereffekte interessieren.
Die Skalen beschreiben die Umweltstörungen für drei Ereignistypen: geomagnetische Stürme, Sonnenstrahlungsstürme und Funkausfälle. Die Skalen haben nummerierte Ebenen, analog zu Hurrikanen, Tornados und Erdbeben, die Schweregrad vermitteln. Sie listen mögliche Effekte auf jeder Ebene auf. Sie zeigen auch, wie oft solche Ereignisse auftreten, und geben ein Maß für die Intensität der körperlichen Ursachen.
Quelle: NOAA / NASA
Der dreistündige geomagnetische Kp-Index (siehe Bartels, 1957) wurde 1949 von Julius Bartels eingeführt, um die solare Teilchenstrahlung über ihre magnetischen Effekte zu messen. Heute ist Kp ein wichtiges Maß für den Energieeintrag aus dem Sonnenwind in das System Erde und wird in Echtzeit für viele Weltraumwetterdienste genutzt.
Dieses Prognoseprodukt wird am GFZ im Rahmen des Projekts PAGER HORIZON 2020 erstellt. Ein maschinelles Lernmodell wird darauf trainiert, Kp-Werte anhand historischer Sonnenwind- und interplanetarer Magnetfelddaten von OMNIWeb vorherzusagen. Das trainierte Modell wird dann mit der vom SWIFT-Modul erzeugten Ensemble-Vorhersage des Sonnenwindes bei L1 gefüttert und liefert eine Ensemble-Vorhersage von Kp bis zu 72 Stunden im Voraus. In der folgenden Abbildung zeigen die Balken die Ensemble-Medianwerte für den Kp-Index, während die roten Linien
Verfolgen Sie die geomagnetische Entwicklung in Echtzeit! (Hinweis! In den Grafiken werden absolute Werte angezeigt. Die Daten sind noch nicht verarbeitet und können vom Menschen verursachte Signale enthalten.
Sonnenwind
Sonnenwind an der Erde letzte Stunde
Sonnenwind an der Erde die letzten 3 Tage
Quelle: Space Weather Prediction Center | Sonnenwind Vorhersage auf der Erde
Quelle: NOAA SWPC
Der NASA-Satellit Advanced Composition Explorer (ACE) ermöglicht es SWPC, vor geomagnetischen Stürmen zu warnen. Geomagnetische Stürme sind eine Naturgefahr wie Hurrikane und Tsunamis, die das Space Weather Prediction Center (SWPC) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zum Wohle der Öffentlichkeit vorhersagt.
Geomagnetische Stürme wirken sich auf das Stromnetz, den Flugbetrieb, GPS, die bemannte Raumfahrt und den Satellitenbetrieb aus, um nur einige der schädlichsten zu nennen. Schwere geomagnetische Stürme können zu Stromausfällen in einem großen Gebiet führen.
Quelle: GFZ Potsdam
Datenassimilative Echtzeitvorhersage von Strahlungsgürteln
Zweitägige Strahlungsgürtelvorhersage von 1 MeV-Elektronen unter Verwendung des datenassimilativen VERB-Codes, Echtzeit-Van-Allen-Sonden-, ACE- und GOES-Daten. Der Kp-Index für die letzten 7 Tage wird aus dem GFZ-Nowcast des letzten und des Vormonats bezogen. Die 3-Tage-Kp-Vorhersage wird vom Space Weather Prediction Center erhalten. Prognosen werden am GFZ automatisch stündlich durchgeführt. Version 2.0 des Codes berechnet die Nowcast- und Prognoseflüsse aus der Reanalyse direkt unter Verwendung des T89-Magnetfeldmodells.
Quelle: ESA
Provided by: STFC, RAL Space
Quelle: NOAA SWPC
WSA-Enlil ist ein großräumiges, physikbasiertes Vorhersagemodell der Heliosphäre, das vom Space Weather Forecast Office verwendet wird, um 1-4 Tage im Voraus vor Sonnenwindstrukturen und erdgesteuerten koronalen Massenauswürfen (CMEs) zu warnen, die geomagnetische Stürme verursachen. Es ist seit langem bekannt, dass solare Störungen die Kommunikation stören, geomagnetische Systeme zerstören und Gefahren für den Satellitenbetrieb darstellen.
Geosphäre
Quelle: NOAA SWPC
Die Geospace Ground Magnetic Perturbation Maps zeigen die gerasterte magnetische Delta B (nT)-Ausgabe aus dem Geospace-Modell der University of Michigan, das regionale magnetische Variationen auf einem globalen Raster von fünf x fünf Grad liefert. Aus diesen Daten werden farbige Konturdiagramme des vorhergesagten Deltas B für drei verschiedene Ansichten generiert:
delta B über Nordamerika (oberes Bild), eine globale Ansicht von Delta B (mittleres Bild) und eine duale polare Ansicht der nördlichen und südlichen Hemisphäre in fester Ortszeit (unteres Bild). Die Animationen zeigen die Modellvorhersage, bei der die Vorlaufzeit von der Sonnenwindgeschwindigkeit abhängt, sowie die letzten zwei Stunden für den Kontext.
Bodenmagnetische Störungskarten wie die hier gezeigten sind nützlich, um regionale Störungsmodellvorhersagen bereitzustellen, die von Stromnetzbetreibern verwendet werden können, um festzustellen, ob Störungen wahrscheinlich Auswirkungen auf ihren allgemeinen Standort haben.
Quelle: ESA
Eine Reihe von Weltraumwetterphänomenen kann sowohl das fliegende Personal als auch die luftfahrttechnische Infrastruktur beeinflussen. Die Gesundheit von Flugzeugbesatzungen kann durch erhöhte Strahlenbelastung beeinträchtigt werden, die hauptsächlich durch galaktische kosmische Strahlung (GCR) und durch gelegentliche Sonneneruptionen von energetisch geladenen Teilchen (Solar Energetic Particles – SEP) verursacht wird. Die technische Infrastruktur kann unter einer Verschlechterung oder einem Verlust von Kommunikations- und Navigationssignalen sowie unter Avionikfehlern leiden.
Solche Störungen können sowohl durch elektromagnetische als auch durch geladene Teilchenstrahlung sowie durch Veränderungen der ionosphärischen Bedingungen verursacht werden.
Die Strahlungsumgebung in Flughöhen wird hauptsächlich durch galaktische kosmische Strahlung (GCR) geformt, die von außerhalb unseres Sonnensystems kommt, durch Sonnenwind moduliert wird und mit der Magnetosphäre und Atmosphäre der Erde interagiert.
Dadurch ist die Strahlenbelastung in Flughöhen etwas höher als am Boden. Darüber hinaus können einige solare Ereignisse zu einer zusätzlichen Erhöhung der Strahlenbelastung nicht nur in der Atmosphäre, sondern auch am Boden führen – sogenannte Ground Level Enhancements (GLEs). Die erhöhte Strahlung in Flughöhen während eines GLE ist zwar zeitlich, kann aber besonders für Flüge in hohen Breiten bemerkenswert sein. AVIDOS ist eine informative Online-Software zur Beurteilung der kosmischen Strahlungsbelastung in Flughöhen bei ruhigen und außergewöhnlichen Sonnenbedingungen. Es schätzt die Routendosen für Flüge zwischen zwei beliebigen Orten und berechnet die jetzt gecastete Exposition während Sonnenstürmen. Es bietet auch einen Vergleich der geschätzten Exposition mit der natürlichen Hintergrundstrahlung auf der Erde.
Ionosphäre
Das D-Region Absorption Product befasst sich mit den operativen Auswirkungen des solaren Röntgenflusses und SEP-Ereignissen auf die HF-Funkkommunikation. Langstreckenkommunikation mit Hochfrequenz-Funkwellen (3 – 30 MHz) hängt von der Reflexion der Signale in der Ionosphäre ab. Radiowellen werden typischerweise in der Nähe des Peaks der F2-Schicht (~ 300 km Höhe) reflektiert, aber entlang des Weges zum F2-Gipfel und zurück leidet das Radiowellensignal aufgrund der Absorption durch die dazwischenliegende Ionosphäre unter einer Dämpfung.
Das D-Region Absorption Prediction Modell wird als Leitfaden verwendet, um die HF-Radiodegradation und Stromausfälle zu verstehen, die dies verursachen kann.
Das Diagramm veranschaulicht die höhenintegrierte Elektronendichte (TECU, 1 TECU = 1,e16 Elektronen/Quadratmeter), auch Vertical Total Electron Content (VTEC) genannt, vs Breitengrad (-90 bis 90 °) und Längengrad (0 – 360 °) aus dem Coupled Thermosphere Ionosphere Plasmasphere Electrodynamics Model (CTIPe).
CTIPe ist ein hochmodernes Forschungswerkzeug, das am SWPC/NOAA verwendet wird, um Thermosphären-Ionosphären-Phänomene zu untersuchen, um Nowcasting- und Vorhersagealgorithmen für das Weltraumwetter zu entwickeln. Ziel ist es, die Bedeutung der oberatmosphärischen Mechanismen, die menschliche Aktivitäten beeinflussen, zu verstehen und zu quantifizieren und neue Überwachungs- und Vorhersagetechniken zu entwickeln.
Sonne
Die Raumsonden GOES 16 und 17 tragen jeweils ein hochentwickeltes EUV-Teleskop (Extreme Ultraviolet Imager), das als Solar Ultraviolet Imager (SUVI) bezeichnet wird. Dieses Teleskop ermöglicht es Prognostikern, die heiße äußere Atmosphäre oder Korona der Sonne zu überwachen.
EUV-Photonen entstehen im millionengradigen Plasma der Korona und sind aufgrund der Absorption der Erdatmosphäre vom Boden aus nicht sichtbar. Beobachtungen der solaren EUV-Emission helfen bei der Früherkennung von Sonneneruptionen, koronalen Massenauswürfen (CMEs) und anderen Phänomenen, die sich auf die Georaumumgebung auswirken.
EUV-Photonen bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit und sind der erste Hinweis, den wir auf der Erde für solare magnetische Eruptionen und damit verbundene Eruptionen erhalten. Diese hochenergetischen Photonen verursachen Veränderungen in der Ionosphäre der Erde und können zu einer erheblichen Verschlechterung der Funkkommunikation führen, einschließlich vollständiger Blackouts bei einigen Frequenzen. Die Einschläge beginnen nur 8 Minuten (Zeit, um Licht von der Sonne zur Erde zu reisen) nach einer Eruption.
Die Frühwarnung, wenn SUVI einen Sonnenausbruch beobachtet, kommt mindestens 15 Stunden bevor der zugehörige CME auf der Erde ankommt. Auf diese Weise können Prognostiker bei SWPC die entsprechenden Warnungen, Warnungen und Warnungen für geomagnetische Stürme ausgeben.
Quelle: NOAA/SWPC
SDO: Das Solar Dynamics Observatory ist die erste Mission, die für das Living With a Star (LWS) -Programm der NASA gestartet wurde, ein Programm, das die Ursachen der solaren Variabilität und ihre Auswirkungen auf die Erde verstehen soll. SDO soll uns helfen, den Einfluss der Sonne auf die Erde und den erdnahen Weltraum zu verstehen, indem wir die Sonnenatmosphäre auf kleinen Raum- und Zeitskalen und in vielen Wellenlängen gleichzeitig untersuchen.
Das AIA-Instrument von SDO (untere Bilder) hat eine doppelt so hohe Bildauflösung wie STEREO und eine 4-mal höhere Bildauflösung als SOHO. Auch die Bildkadenz variiert. SDO nimmt jede Sekunde 1 Bild auf.
Quelle: NASA/SDO
CMEs detektiert von Cactus-Archiv
Verfolgen Sie die letzten koronalen Massenauswürfe auf der Sonne: CACTus Diagostics (sidc.be)
SOHO Satellit: LASCO-Bilder wurden vom SWPC-Vorhersagebüro verwendet, um die solare Koronaerwärmung und transiente Ereignisse, einschließlich CMEs, zu charakterisieren und die Auswirkungen der Korona auf den Sonnenwind zu sehen. In jüngerer Zeit sind die LASCO-Bilder für das WSA-Enlil-Modell, das im Oktober 2011 in Betrieb genommen wurde, von entscheidender Bedeutung. WSA-Enlil ist zu einem wichtigen Werkzeug geworden, um die Auswirkungen von koronalen Massenauswürfen und die Auswirkungen des Sonnenwindes auf die Erde vorherzusagen.
STEREO besteht derzeit aus einem weltraumgestützten Observatorium, STEREO-A, das die Sonne knapp innerhalb von 1 AE umkreist und langsam die Erde einholt, während sie um die Sonne kreist. Dieser Aussichtspunkt abseits der Erde-Sonne-Linie ermöglicht es Wissenschaftlern, die Struktur und Entwicklung von Sonnenstürmen zu sehen, wenn sie von der Sonne ausgehen und sich durch den Weltraum bewegen.
Der STEREO Space Weather Beacon Telemetriemodus ist ein sehr niedriger, stark komprimierter Datenstrom, der von der Raumsonde 24 Stunden am Tag gesendet wird. Diese Daten werden für die Weltraumwettervorhersage verwendet. Aufgrund der verwendeten großen Kompressionsfaktoren sind diese Beacon-Bilder von viel geringerer Qualität als die tatsächlichen wissenschaftlichen Daten.
Die obigen Bilder sind in der Reihenfolge der relativen Positionen der drei Standpunkte (post-solar-conjunction) Ahead, Earth und Behind dargestellt. Für die Bilder des Heliospheric Imager (HI) unten ist die Reihenfolge umgekehrt, um die Tatsache widerzuspiegeln, dass die HI Ahead-Teleskope nach rechts von der Sonne und die auf der Rückseite nach links schauen. Außerdem werden die HI-Bilder nicht gedreht, um Solar nach Norden zu bringen.